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Kunst im Kino zeigt den Manga „Miss Hokusai“

Immer wieder gelingt es dem Kunstverein „Kunst im Kino“ mit aktuellen Filmen attraktiv, informativ und unterhaltsam zu gestalten. Seit 5 Jahren läuft die Kooperation mit dem Walhalla Kino sehr erfolgreich.
Der aktuelle Film – „Miss Hokusai“ zeigt das traditionelle Leben im alten Japan im modernen Mangastil.

Der Film Läuft im Walhalla Kino
vom 15.9. bis zum 21.9.
jeweils um 18.30 Uhr

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Katsushika Hokusai gilt heute als einer der bedeutendsten Künstler in der Geschichte Japans, er wird auch als der Picasso Japans bezeichnet.
Seine Werke sind weltberühmt und beeinflussten auch europäische Maler wie van Gogh, Degas oder Monet. Diese Künstler waren fasziniert vom Talent ihres japanischen Kollegen und machten ihn in Europa – unter seinem bis heute gebräuchlichsten Pseudonym: Hokusai, bekannt.
Was aber viele nicht wissen ist, dass eine seiner Töchter ihm dabei half, seine Kunst zu schaffen. 1814, lange bevor er unter seinem Pseudonym Hokusai berühmt wurde, lebte Tetsuzo im Chaos des späteren Tokios. Aus dem ganzen Land kamen Kunden mit immer neuen Aufträgen zu ihm, wobei er eher für sein Talent als für seine Höflichkeit ihnen gegenüber bekannt war. Seine dritte Tochter O-Ei ähnelte ihrem Vater nicht nur charakterlich – sie hatte auch dessen Talent geerbt. Ihr ganzes Leben lang assistierte sie ihm in seinem Atelier und oft war sie es, die die Bilder ganz alleine malte.
Wie der Titel des Filmes schon andeutet, stellt dieser nicht einfach ein Biopic über Hokusai selbst dar, vielmehr geht es vor allem um dessen Tochter O-Ei. Sie war selbst Künstlerin, stand jedoch stets im Schatten des populären Vaters, was auch daran liegt, dass sie als Frau in der traditionell-chauvinistischen japanischen Gesellschaft kaum ernstgenommen wurde. Hara sorgt mit seiner schön gestalteten Verfilmung des Mangas von Hinako Sugiura dafür, dass Katsushika O-Ei und ihre Kunst nun auch im Kino gewürdigt werden.

Anderes als in westlichen Ländern wurde der Comic im weitesten Sinne in Asien schon immer als Kunstform betrachtet. Einer der wichtigsten Vorreiter dessen, was später zu Mangas und Animies werden sollte, war der Maler und Zeichner Katsushika Hokusai. Während seines langen Lebens modernisierte Hokusais eigenwilliger Stil die traditionellen höfischen Malregeln Japans. Er führte Bewegung und Drama in die Bilder ein, dynamisierte sie, und vereinfachte. „ Manga“ das Wort, das heute für japanische Comics steht, bedeutet „zwangsloses, ungezügeltes Bild“
Der Manga, die japanische Spielart des Comics – ist aber längst in der ganzen westlichen Welt verbreitet. Dass diese nicht aus dem Nichts entstanden sind, sondern eine lange Tradition in der japanischen Kultur haben, zeigt jetzt auch die Ausstellung „Hokusai Manga“ im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Sie spannt den Bogen von Holzschnitten aus früheren Jahrhunderten bis zu den Massenmedien im modernen Japan.
Inhaltlich wird im Film die Biographie einer Künstlerfamilie mit ihrer Kunst verknüpft. Formal werden im Film dem Manga 2 Funktionen beigemessen. Der Manga dient als Stilmittel, als gestaltendendes Element und zum anderen wird damit die Kunstform, die ihren Ursprung in Hokusais schaffen zu finden ist, gewürdigt. Der Manga als Kunstform wird also in historischen Kontext gestellt und gleichzeitig als moderne Stilform angewandt.

Der anscheinend oberflächliche Manga hat Tiefgang. Mathias Strugalla wird in der etablierten Nachbesprechung zu den „Kunst im Kino Filmen“ das Gesehene vertiefen und sicherlich zu einem weiteren Erkenntnisgewinn beitragen

Alle Kunstinteressierten sind herzlich dazu eingeladen
am Donnerstag den 15.9.2016
im Anschluss an den Film
bei Giovanni in der Rodalber Strasse

Walhalla Kino